Die Farben der Musik

Kann man Musik malen oder Klänge sehen?

Wilheln Ulloa hat ein neues Projekt für Kinder und mit Kindern auf „Saiten und Leinwand“ gebracht: Die Farben der Musik.

Er sagt dazu, dass „Musik und Töne von Menschen als Farben wahrgenommen 

werden können. Außerdem hat Jede Farbe eine emotionale Komponente, welche durch Musik erfahren werden kann. Farben und Musik haben einen Zusammenhang. Wie Farben hat auch der Klang von Musik verschiedene Schattierungen und kann unterschiedliche Gefühle vermitteln. Der Prozess der Wahrnehmung von Musik und Farben ist so individuell, dass jeder Mensch, sie auf ganz persönliche Weise erlebt.“

Zum Einsatz kommt in diesem Erlebnisraum eine Palette von Instrumenten und Klangerzeugern: Gitarre, Mundharmonika, Zungentrommel, Kalimba, Bongos und Eier-Shaker. Auch das Kooperationsband und Jongliertücher in verschiedenen Farben kommen zum Einsatz.

Die Kinder werden zur Musik gemeinsam malen oder zeichnen.

Die besondere Verknüpfung der Sinne drückt sich häufig in äußerst kreativen Prozessen aus. Darin liegt ein großes Potential für die Entfaltung ganz persönlicher schöpferischer Begabungen.

Mitempfinden

Es gibt das lange bekannte Phänomen der Synästhesie. Der Begriff geht auf das altgriechische mitempfinden oder zugleich empfinden zurück. Synästhetiker erleben die Welt anders, denn sie nehmen viel mehr wahr als andere Menschen. Ein einziger Sinnesreiz löst bei ihnen gleich zwei oder sogar mehrere Sinneswahrnehmungen aus. Den Duft von Blumen assoziieren sie beispielsweise mit der Farbe Violett in Form einer dreidimensionalen Wolke.

Die Psychologen Nicolas Rothe und Beat Meier konnten nachweisen, dass Synästheten im Vergleich bessere Leistungen bei einem Gedächtnistest erbringen konnten.

Innere Ausgeglichenheit

Die Vernetzung verschiedener Sinne und verschiedener Hirnareale führt zum divergenten Denken. Neurologisch bedeutet dass die Verbindung von Hirnarealen, die ansonsten nicht oder weniger miteinander verbundenen wären. 

Solch ein Projekt schafft eine Balance zwischen den beiden Gehirnhälften, was meiner Meinung nach in einer vom logischen Denken dominierten Welt äußerst begrüßenswert ist.

So ist es nicht weiter verwunderlich, dass viele berühmte Persönlichkeiten, darunter Wissenschaftler, Musiker, Literaten und Kunstschaffende, im wahrsten Sinne des Wortes Buchstaben fühlen, Töne schmecken oder Farben hören konnten. Hier lassen sich Namen wie Wassily Kandinsky, Nikola Tesla, Franz Liszt, Leonhard Bernstein oder Vladimir Nabokov nennen.

Die Geschenke der Natur nutzen

Für Kinder unter drei Jahren, so Wilheln, können die Lieder undVerse nach folgenden Aspekten unterteilt werden, ob sie 1. nur für die Kinder präsentiert werden, 2. ob die Kinder aktiv mit einbezogen sind oder 3. ob sie mit den Liedern und Versen interaktiv verbunden sind. 

Beim 1. Aspekt steht vor allen Dingen die Wahrnehmung im Fokus. 

Immer soll dabei der wirkliche Kontakt zum Kind den Vorrang haben und nicht die Förderung kognitiver Fähigkeiten die Aktion bestimmen. Ziel des Projekts „Die Farben der Musik“ ist es, dass Kinder Musik und Farben in verschiedenen Perspektiven und auf persönliche Weise erfahren können.

Seine Auswahl an deutschen und spanischen Liedern umfasst musikalisch wie auch textlich eine sehr große Bandbreite an musikalischen Stilen und sprachlichen Tönen. Außerdem entsteht in diesem Projekt mit den Kindern ein Wasserxylophon mit farbigem Wasser für jede Note.

Ich glaube, wir brauchen das: die Farben hören, die Musik malen… um das Leben in all seinen Facetten in uns zu spüren.

Hör, es klagt die Flöte wieder,
Und die kühlen Brunnen rauschen,
Golden weh’n die Töne nieder –
Stille, stille, laß uns lauschen!

Holdes Bitten, mild Verlangen,
Wie es süß zum Herzen spricht!
Durch die Nacht, die mich umfangen,
Blickt zu mir der Töne Licht.

Clemens Brentano


veröffentlicht von
Olaf Thaler
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