Unerwartete Hilfen
Mit dem Beauftragten des Senats besichtigten wir wenige Tage später diese Räume. Er bemerkte sofort, welche Herausforderung es darstellen würde, alles umzubauen, aber er hatte die Vision, die ich auch verfolgte. Zum Abschied, sagte er mir: „Sie schaffen das und ich wünsche Ihnen alles Gute. Rufen sie mich bei Bedarf jederzeit an.“
Das Bauamt bot Hilfe an, um die Gebäude, die in der Sanierungszone Mitte lagen, zu rekonstruieren. Es war ja ein Haus, das vorher „in einem anderen Land stand“. Der Staat half uns nur mit 40% der Investition, und für den Rest musste ich selbst aufkommen. Damals verfügte ich nicht ansatzweise über das notwendige Geld, um dieses Projekt umsetzen zu können. Mein Wunsch war jedoch so stark, dass ich ganz sicher wusste, dass ich ihn würde verwirklichen können.
Ich war selbständig und deshalb wollte mir keine Bank einen Kredit geben. Ich versuchte es weiter. Einmal war ich mit der Mitarbeiterin einer regionalen Bank verabredet. Das Gespräch werde ich wohl nie vergessen. Sie war begeistert von dem Konzept einer bilingualen Kindertagesstätte und bot mir einen privaten Kredit an. Sie erklärte, begleitete und unterstützte mich bis zu dem Tag, an dem sie in Rente ging. Doch das war noch nicht alles, sie hinterließ ihren Platz einer Nachfolgerin, die mich weiterhin unterstützte. Mit diesem Kredit und den kleinen Darlehen von Freunden und Angehörigen machten wir aus diesem Traum eine Realität.
Etwas erscheint mir noch äußerst erwähnenswert, denn es hat mir sehr viel Kraft gegeben: die Unterstützung von meiner Familie und meinen Freunden! Sie war ebenfalls grundlegend für mich. Um Kosten zu sparen, führten wir den gesamten Abriss selbst durch. Es war eine schwere Arbeit, aber voller Abenteuergeist und Enthusiasmus.
Die Geburt unserer ersten Kita
Wir suchten uns einen Architekten, der uns über zehn Monate begleiteten würde, denn so lange würde der gesamte Umbau dauern. Wir hatten unzählige Zusammenkünfte, um die Renovierung und alle neuen Einrichtungspläne zu entwerfen. Wir suchten und fanden Baufirmen und setzen uns mit allen Senatsstellen in Verbindung. Schließlich erteilten sie uns alle entsprechenden Genehmigungen. Jedes Detail, jeder Farbton und jede noch so kleine Gestaltung war mit viel Liebe geplant. Während der gesamten Planungs- und Bauphase arbeitete ich weiter in der Kinderbetreuung und gleichzeitig führte ich meine Ausbildung fort.
Natürlich gab es auch sehr schwierige Momente. Die Arbeiten stockten, und das machte uns Sorgen, weil wir bereits Verträge mit Eltern hatten, die auf die Plätze für ihre Kinder warteten. Wir hatten auch damit zu kämpfen, dass sich unsere wirtschaftlichen Reserven dem Ende zuneigten, und wir lebten in der Unsicherheit, ob wir die nächsten Rechnungen würden bezahlen können.
Doch der so lang ersehnte Tag kam. All die vielen Anstrengungen hatten sich gelohnt! Wir hatten das Bordell in einen wunderschönen Kindergarten verwandelt, der sich mit Leben füllte. Hier können nun Kinder überall spielen und herumlaufen. Unsere Partner aus dem Senat beglückwünschten uns und freuten sich über dieses Wunder. „Ich wusste, dass Sie es erreichen würden, weil Sie entschlossen waren, und als ich merkte, dass der Ort Sie nicht abstieß, hatte ich keine Zweifel mehr“, sagte mir der Beauftragte des Senats.
Bereits ein Monat danach boten mir unsere Vermieter zusätzlich das Lokal im Vorderhaus an, das auf die Straße hinausging und auch ein Bordell gewesen war. Acht Monate, nachdem wir den Vertrag unterschrieben hatten und nach harter Arbeit, gründeten wir dort die erste Babygruppe...